Gleichgewicht, Berührung, Schmerz


Ultraschallaufnahme in der 7. SSW
Ultraschallaufnahme in der 7. SSW

Gleichgewicht, Schwerkraft
und Orientierung im Raum

Nicht einmal zwei Monate nach der Empfängnis kann das Baby seine Bewegungen nach Ihnen ausrichten. Es versucht sich in eine stabile Position zu bringen, ob sie tanzen, oder einen Kopfstand machen.
Schon mit zehn Wochen macht aber das Baby eigene Gymnastikstunden, rollt sich von einer Seite auf die andere, streckt und beugt den Rücken und strampelt mit den Beinen. Bewegungen stimulieren die Verbindung zwischen Körper und Gehirn und stimulieren sich gegenseitig. Die schwachen Stösse, die sie zum ersten Mal zwischen der 16. und 22. Schwangerschaftswoche spüren, sind also nicht wirklich die ersten Bewegungen Ihres Kindes. Erst wenn die Wand der Gebärmutter durch die Bewegungen gedehnt wird, überträgt sich das auf die Bauchdecke, wo Sie es spüren.

Berührungs- und Tastsinn
Kaum zwei Monate nach der Empfängnis reagiert das Baby, wenn ein feines Haar über seine Wange streicht, indem es den Kopf abwendet, seinen Oberkörper und die Hüften beugt und die Arme und Schultern weit genug reckt, um das Haar wegzustossen. Das Gesicht  des Babys reagiert in den ersten Monaten am stärksten, anfänglich mit Mund-, Lippen- und Zungenbewegungen sowie mit Schlucken.  
Die Genitalregion reagiert im Alter von zehn Wochen auf ein Streichen, die Fussohlen nach zwölf Wochen. In der siebzehnten Woche reagieren alle Körperteile auf leichte Berührungen.
Mit 9 Wochen wird Saugen an den Händen, Finger, Füssen und Zehen beobachtet, als ein Zeitvertreib. Schon mit 14 Wochen wird im Ultraschall Blinzeln und Grinsen gefilmt.
Nach 10 Wochen beobachten wir rasche kindliche Bewegungs-Reaktionen auf Husten oder Lachen der Mutter.
An Zwlllingen wurde beobachtet, wie sich sanft durch die Eihäute berühren, die Köpfe aneinander reiben, Wange an Wange spielen, einander das Gesicht streicheln und und ihre Füsse aneinander reiben. Solche Momente im Zwillingsultraschall belegen Emotion in Verbindung mit sozialer Interaktion.
Körperliches Empfinden und seelisches Fühlen sind von Beginn weg eng miteinander verknüpft. Über die Wahrnehmung der Körpergrenzen nimmt sich das Kind als eigene Person getrennt wahr und entwickelt so seine eigene Identität.

Schmerzempfindung
Spätestens ab der vierzehnten Woche sind die Kinder schmerzempfindlich. Sie reagieren auch mit der Mimik des weinenden Gesichtes. Bei Fruchtwasserpunktionen zwischen der 14. und 16. Woche reagieren Föten auf Nadeln und wehren sich, auch wenn die Augen geschlossen sind. Manche Babys werden bewegungslos, die Pulsfrequenz fällt ab. Berichte über hörbares Weinen im Alter von 23 Wochen kennen wir in Verbindung mit extrem Frühgeborenen. Das Weinen ist bei ihnen ein dramatischer Ausdruck vom Emotionen.

 

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