Postpartaler Bereich


Als menschliche Wesen sind wir ausgesprochen sozial veranlagt. Aus diesem Grund sind Bindungserfahrungen von zentraler Bedeutung.
Die ersten Tage, die das Kind in Hautkontakt mit der Mutter verbringt, sind entscheidend für das Verhalten in den nächsten Wochen und Monaten. Der direkte Körperkontakt ist etwas sehr Wichtiges und vermittelt Mutter und Kind Sicherheit und Geborgenheit. 

 

Zeit und Ruhe sind entscheidend für das gegenseitige Kennenlernen der beiden. Das innige Zusammensein nach Geburt hilft Mutter und Kind wiederholte Ruhephasen zu durchleben. Die Oxytocin-Produktion wird selbst durch Nahrungsaufnahme, Geruchswahrnehmung, aber auch Musik und Licht stimuliert. Mutter und Kind dürfen sich gegenseitig verwöhnen.

 

Die frühen Gefühlserfahrungen werden im Gehirn als emotionale Muster gespeichert und eingebrannt. Negative Engramme werden bei späteren Erlebnissen wieder aktiviert und lösen irrationale Ängste aus. Natürlich gehen diese Prägungen, sowohl positiver wie negativer Art, auch in das somatische und vegetative Nervensystem über.

 

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es auch nach notwendigen Trennungen nie zu spät ist, eine positive Wendung im Leben eines Kindes herbeizuführen. Die sichere Bindung kann auch nach einer traumatischen Zeit der Trennung wiederhergestellt werden, wenn die Kommunikation zwischen Kind und Elternteil bzw. primärer Bindungsperson einfühlsam und zuverlässig verläuft.

 

Für diese sensible Phase im Leben der jungen Beziehung ist eine kompetente Betreuung in der Klinik notwendig. Das Personal muss dementsprechend geschult werden.

 

Nicht der Wind, sondern das Segel

bestimmt die RICHTUNG.

(aus China)

 

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