Praktische Erfahrungen und Aspekte des kontinuierlichen Hautkontaktes Mutter-Kind während der Sectio und den ersten Lebensstunden im Bethesda-Spital Basel.
Ausgangspunkt für unser Projekt im Bethesda-Spital Basel waren die unbefriedigenden Verlegungen von gestressten Neugeborenen mit einem Atemnotsyndrom vorwiegend nach primärer Sectio.
Um ihren eigenen Weg zu gehen, brauchen Kinder von Anfang an emotionale Sicherheit. Wir haben es zu tun mit empfindsamen, allseits wahrnehmenden, interaktiven und hochgradig sozialen Geschöpfen. Die Babys haben ein feines Gespür, ob ihre primären Lebensbedürfnisse nach Halt, Körperkontakt und sozialer Eingebundenheit beantwortet werden oder nicht. Wenn Signale des Neugeborenen und jungen Säuglings nicht richtig interpretiert werden, entsteht eine Bindungsunsicherheit.
Die Trennung von der Mutter bewirkt akut ein Umschalten auf Bindungssuche – «attachment seeking response». Eine sichere Bindung ist nicht nur für die emotionale, sondern auch für die kognitive Entwicklung wichtig. Diese beginnt bereits in der Schwangerschaft: Stress und Überbelastung der Mutter vor allem im dritten Trimenon haben messbar Folgen für die motorische und die sprachliche Entwicklung des Kindes.
Beachten wir das Evidenz-basierte Wissen, müssen wir den kontinuierlichen, lange dauernden Hautkontakt, also das Känguruhen fördern. Leider werden diese Erkenntnisse in unseren Geburtskliniken erst in rudimentären Ansätzen beachtet.
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